MetaSeis

MetaSeis

Projektpartner: AWI, GEOMAR

Forschungsfelder: Erde & Umwelt

Reflexionsseismische Daten, sowohl 2D- als auch 3D-Daten, und Refraktionsdaten, wie z. B. aktive OBS-Daten, sind die wichtigste Informationsquelle für die tiefliegende Strukturen, da sie bei weitem die höchste Auflösung aller vergleichbaren geophysikalischen Techniken bieten. Bis heute werden sie für eine Vielzahl von akademischen und kommerziellen Zwecken genutzt. Viele Jahrzehnte lang waren reflexions- und refraktionsseismische Daten die größten Datensätze in den Geowissenschaften, was erhebliche Probleme bei der Speicherung und Archivierung verursachte. Diese Tatsache und das Fehlen von Metadatenstandards behindern alle neuen wissenschaftlichen Projekte, die aktuelle und ältere Daten nutzen möchten. Das GEOMAR hat jedoch bereits im Rahmen des bis Februar 2023 laufenden NFDI4Earth-Pilotprojekts "German Marine Seismic Data Access" in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und der Universität Bremen die Implementierung von FAIR-Standards für 2D-Seismikdaten initiiert.

Im Rahmen von MetaSeis werden wir eine vereinheitlichende Dateninfrastruktur entwickeln und uns auf die zukünftige Archivierung von reflektionsseismischen 3D-Daten und aktiven OBS-Daten von aktuellen und zukünftigen Forschungsfahrten vorbereiten. Unser Ziel ist es, bestehende Standards und interoperable Vokabulare in den seismischen Metadaten zu übernehmen und zu erweitern, einschließlich Qualitäts- und Validierungsprüfungen der Metadaten. Um eine langfristige Archivierung nach den FAIR-Prinzipien zu gewährleisten, wird ein Arbeitsablauf für die Integration zukünftiger und älterer Datensätze eingerichtet, der sich an den in früheren Projekten entwickelten Best Practices orientiert (Mehrtens und Springer, 2019).

Mit dieser Initiative dient die HMC der deutschen marinen Geophysik-Community, vertreten durch AGMAR des Fachkollegiums Physik der Erde der DFG, trägt aber auch zu den Bemühungen von NFDI4Earth/DAM/DataHUB und den beteiligten Helmholtz-Zentren bei, eine verteilte Infrastruktur für die Datenkuration durch harmonisierte Daten-Workflows mit Anbindungen an internationale Datenrepositorien wie MGDS (Marine Geoscience Data System) zu schaffen, IEDA (Interdisciplinary Earth Data Alliance), SNAP (Seismic data Network Access Point) und SeaDataNet (Pan-European Infrastructure for Ocean and Marine Data Management). Die internationale Zusammenarbeit wird von Synergien mit dem seismischen Industriestandard Open Subsurface Data Universe (OSDU) profitieren, um die künftige Zusammenarbeit zwischen Industrie und akademischer Forschung zu gewährleisten.

Hauptkontaktperson Dr. Janine Felden